Das gesungene Wort bewegt uns tiefer als das gesprochene oder gelesene. Darüber hinaus unterstützt das - zum Teil auch rituelle - Einbinden musischer Elemente in den Spracherwerb die oft sehr heterogene Klasse mit DaZ-Lernenden dabei, ein neues Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. Die Texte der gesungenen Lieder bestehen lediglich aus deutschen Sätzen, die nach elementar wichtigen Themenkapiteln und erforschten Spracherwerbs-Reihenfolgen angeordnet sind. Die Melodien wurden dem traditionellen europäischen Volks- und Kinderliedgut entnommen. Auch rhythmische Übungen (Handstyle-Trommeln auf Cajon, Djembe oder einfach nur dem Schoß) werden mit Vokabel- und Sprachrhythmus-Training verknüpft. Der Weg zur Ästhetik des europäischen Tonsystems wird über relative Solmisationssilben (Tonika-Do-Methode) beschritten. Wenn den Schülern dann gelegentlich auch Raum für das Vortragen von Musik aus dem eigenen Herkunftsland gegeben wird, so findet echter interkultureller Dialog im Klassenzimmer statt.

Die Teilnehmenden haben gelernt, wie sie ihren Sprachunterricht mit musischen Methoden und ihren Musikunterricht mit sprachförderlichen Elementen sinnvoll anreichern können. Sie beherrschen Übungen zur Stimmbildung und Intonation, die auch in Lerngruppen mit Sprachanfängern praktiziert werden können und sind in der Lage, diese anleiten. Zudem beherrschen sie verschiedene Methoden zur Liedeinstudierung, die hier praktikabel sind. Die Teilnehmenden kennen weitere Möglichkeiten zum instrumentalen Musizieren und haben Noten- und Arbeitsblatt-Material zur direkten Verwendung, als Anregung und zur Weiterentwicklung erhalten.

SSA Schwalm-Eder-Kr/LK Waldeck-Frankenb.
Miriam Wohlfart-Bornemann
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